Mit dem Rennrad und dem Mountainbike
unterwegs auf einigen der berühmtesten Anstiege der Welt
Auf den Gaislachkogel hoch über Sölden im Ötztal führt eine Seilbahn zu einem dortigen Restaurant in knapp über 3.000 Meter Höhe. Die Gipfelstation kann auch über eine Schotterpiste mit geländegängigem Pkw und damit auch per Fahrrad erreicht werden. Dies ist eine der wenigen Fahrbahnen im Alpenraum, die über 3.000 Meter führt. Leider ist die Piste im oberen Teil so extrem steil, dass Otto Normalradler hier reichlich Schiebepassagen in Kauf nehmen muss. Gut Trainierte schaffen es vielleicht fahrend nach oben. Der Anstieg bietet dafür großartige Ausblicke auf die gegenüberliegenden Rennrad-Traumstrecken von Timmelsjoch und Ötztaler Gletscherstraße.
Start: Sölden 1.354m
Das Profil beschreibt den Weg über die Gaislachalm zur Mittelstation der Gaislachkogelbahn auf 2.174m. Dahinter beginnt bei Kilometer Zehn der steile Anstieg "Stabele" hinauf zur Bergstation der Gaislachkogelbahn (hier inkl. der nicht eingeplanten zwei Kilometer Umweg zur Bergstation des Wasserkarlifts/Heidebahn). Auf den letzten vier Kilometern zum Gipfel müssen 700 Höhenmeter überwunden werden.
Von Sölden bietet sich der Blick nach oben zum Gaislachkogel. Direkt oberhalb der Baumgrenze ist die Mittelstation der Seilbahn erkennbar. Der Fahrweg führt dann von rechts hinten an den Gipfel heran.
Man folgt zunächst der gut ausgeschilderten MTB-Route 644, die im unteren Teil auch kurz die Ötztaler Gletscherstraße tangiert...
..dann zu einem gut fahrbaren Forstweg wird, ...
...der an mehreren Almen und Gasthöfen vorbeiführt.
Blick ins Venter Tal
Nach knapp zehn Kilometern und achthundert Höhenmetern kommt die Mittelstation der Gaislachkogelbahn (2.174m) in Sicht.
Ab hier kommt es knüppeldick. Man folgt der steilen Rampe in der Bildmitte. Dieser Fahrweg führt bis zum Gipfel, ist aber nur sehr vereinzelt als Downhill-MTB-Route 669 ausgeschildert.
An der ersten Weggabelung folgt erstmalig der Hinweis auf die schwarze 669 mit Pfeil nach links. Mit eingeschaltetem Gehirn hätte man bemerkt, dass dies falsch sein muss, da der Weg von hinten rechts an den Gipfel heranführt.
Auf falschem Weg geht es steil bergauf...
...bis es auf 2.400m bei den Bergstationen der Wasserkarbahn/Heidebahn nicht mehr weiter geht. (Übrigens ein deja-vu zum gleichen Erlebnis am benachbarten Wurmkogel im Vorjahr.)
Wieder zurück und auf dem richtigen Weg hier hoch.
Sehr wenige flache Passagen wechseln mit vielen extrem steilen Rampen.
Der Weg führt durch diesen Bergkessel im Zickzack hinauf bis es rechts oben auf der dahinter liegenden Seite weitergeht.
James Bond war im letzten Film "Spectre" vor Ort und auch heute liefert zufällig ein Helikopter eine gute Show. Der Heli transportiert direkt über den Köpfen der wenigen Wanderer und Biker tonnenschwere Materialseilbahn-Masten ins Tal.
Leider bin ich nicht James Bond und schnell am Ende meiner Kräfte und Wasser und Verpflegung sind auch nicht mehr vorhanden. Es folgen lange Schiebepassagen. Dass ständig ein Helikopter mit ohrenbetäubendem Rotorenlärm über dem Kopf dröhnt, macht die Sache nicht angenehmer.
Blick zurück hinunter auf den Anstieg
Der gelbe Lkw in der Mitte verdeutlicht die extrem steile Neigung der Piste.
Und weiter geht's...
Leider bleibt die Steigung brutal. Trotz 22/42 Untersetzung hebt sich im Sattel sitzend das Vorderrad. Im alternativen Wiegetritt dreht das Hinterrad auf dem losen Schotter durch.
Aber dann unvermittelt das: Wow! Das Herz eines jeden Rennradlers schlägt höher bei diesem Blick auf die gegenüberliegende Ötztaler Gletscherstraße. Allein dieser Anblick rechtfertigt die Quälerei hier hoch!
Blick auf Ötztaler Gletscherstraße und Gipfel Gaislachkogel (360° Ansicht)
An gleicher Stelle öffnet sich auch erstmals der Blick zur Gipfelstation.
Es bleibt steil.
Der Fahrweg führt kurz unterhalb des Gipfels noch durch diese Engstelle.
Die letzte Kurve!
Und man steht auf über 3.000 Meter Höhe an der Bergstation der Gaislachkoglbahn.
Hinten in der schattigen Bildmitte ist die Rampe zum Timmelsjoch erkennbar. Rechts davon der Wurmkogel.
Gipfelbereich Gaislachkogel (360° Ansicht)