Mit dem Rennrad und dem Mountainbike
unterwegs auf einigen der berühmtesten Anstiege der Welt
Die Schotterpiste hoch zum Colle Sommeiller führt bis auf 3.000 Meter Höhe und ist mit motorisierten Fahrzeugen frei zugänglich befahrbar - und natürlich auch mit dem Mountainbike. Als günstiges Zeitfenster für eine Befahrung bietet sich vor allem der August zwischen Alt- und Neuschnee an. Die Strecke ganz am Ende des italienischen Susa-Tals zeigt dabei zwei völlig unterschiedliche Gesichter. Während der untere Teil ab Bardonecchia auf den ersten 700 Höhenmetern eher uninteressant ist, bietet sich in der zweiten Hälfte hochalpines Spektakel mit sehr abwechslungsreicher und anspruchsvoller Strecke. Die Piste ist gekennzeichnet durch mehrere Kehrengruppen, die sich mit geraden (aber trotzdem steilen) Passagen abwechseln. Je weiter man nach oben kommt, desto schlechter wird zwar der Straßenzustand, aber der Weg bleibt durchgehend befahrbar.
Start: Bardonecchia 1.260m
Nach dem Start in Bardonecchia führt der Weg zunächst über 10 Kilometer bis zum Lago di Rochemolles auf knapp 2.000 Meter. Dann folgt eine Rampe bis zum Rifugio Scarfiotti. Auf 2.600 Meter folgt nochmals eine kurze Erholungspause auf einem Hochplateau, bevor es dann abschließend steil bis zum Ende der Straße auf 3.000 Meter geht.
Im Trubel von Bardonecchia muss man zunächst den Wegweiser Richtung Rochemolles finden und hoffen, dass die dunklen Wolken heute freundlich bleiben.
Auf Asphalt geht es anfangs bis in das Bergdorf Rochemolles auf rd. 1.650 Meter. Erst dahinter wird der Weg zu einer Schotterpiste, der über eine erste Kehrengruppe bis zum Lago di Rochemolles führt.
Hinter dem Stausee wird es dann interessant. Dort öffnet sich dieser Blick und eine weitere Steilstufe ist links im Hang zu überwinden.
Nach etwa der Hälfte der Strecke erreicht man auf 2.150m Höhe das Rifugio Scarfiotti (hinten links), das von gigantischer Bergkulisse mit Wasserfall eingerahmt wird. Rechts führt der Weg zum Colle Sommeiller hoch. Die Schranke ist geöffnet und bietet Jedermann freie Zufahrt. (Heute an einem Sonnabend Ende August treffe ich unterwegs etwa 15 Mountainbiker, ca. 25 motorisierte Cross-Biker und nur etwa zehn Autos.)
Hinter der Schranke geht es eine weitere Kehrengruppe hoch, von der man diesen Blick hinab auf das Rifugio Scarfiotti hat.
So sieht die Kehrengruppe von oben aus.
Wieder öffnet sich nach Überwindung der Steilrampe eine Hochebene.
Dahinter geht es eine erneute Kehrengruppe hoch, wobei sich der Straßenzustand deutlich verschlechtert.
Blick zurück
Endlich kommt die Passhöhe oben in der Bildmitte in Sicht.
Trotzdem ist nochmals oberhalb von 2.800m eine letzte Kehrengruppe durch diese steinige Wüste zu überwinden.
Und dann steht man auf einem großen Parkplatz vor einem Holzzaun, der das Ende der Straße markiert. Auf dem rechten Schild steht eine Höhenangabe von 3.009 Metern. Mein GPS misst an genau dieser Stelle 2.994 Meter. Dies deckt sich mit der Höhenangabe in offiziellen Karten. Hinter dem Zaun geht es noch etwas höher. Früher konnte man rechts wohl auch noch zum sog. Fahnenhügel hoch und so die 3.000-Meter-Marke auf jeden Fall knacken. Die Fahnenmasten stehen aber nicht mehr und der Trampelpfad zum Hügel ist nicht fahrbar.
So sieht es dann hinter dem Zaun an der Grenze zu Frankreich mit dem Lago Sommeiller aus.